Botox als Anti Aging-Behandlung – Wirkung, Risiken und Kosten
Botox ist ein Bakteriengift und zählt zu den Wunderwaffen der Anti Aging-Industrie. Vor einer Behandlung sollte man sich gut über die Risiken informieren.
Botox: Nervengift im Dienste der Anti Aging-Industrie
Botox ist ein Bakterieneiweiß des Bakteriums Clostridium botolinum, das schon lange in der Medizin eingesetzt wird, um verschiedene Nerven- und Muskelkrankheiten zu behandeln. Seine Karriere in der ästhetischen Medizin ist dagegen relativ jung und begann, als die kanadische Ärztin Jean Carruthers 1987 zufällig entdeckte, dass das Nervengift auch einen faltenreduzierenden Effekt besitzt. Mittlerweile ist Botox salonfähig und nicht mehr nur den Stars und Sternchen vorbehalten. Neue Anwendungsgebiete, wie zum Beispiel in der Therapie von Migräne und verstärkter Schweißbildung (Hyperhidrosis) sind hinzugekommen. In Europa sind derzeit die Botulinumtoxin-Präparate Botox, Azzalure, Vistabel, Dysport und Bocoture zugelassen.
Wie wirkt Botox?
Der Haupteffekt einer Botox-Injektion besteht darin, angespannte Muskeln zu entkrampfen und zu glätten. Falten im Gesicht haben verschiedene Ursachen, unter anderem entstehen sie durch die ständige Anspannung der Gesichtsmuskulatur, wodurch sich mit der Zeit die ungeliebten Krähenfüße und Zornes- oder Stirnfalten einprägen. Botox-Injektionen, die in die betroffenen Gebiete gespritzt werden, lähmen die Muskeln vorübergehend und machen das Runzeln der betroffenen Gesichtsregion unmöglich, wodurch die Mimik entspannter und freundlicher wirkt. Die Resultate sind erst nach zwei bis drei Tagen sichtbar, der „Bügeleisen“-Effekt hält etwa vier bis sieben Monate vor.
Welche Falten kann man mit Botox behandeln?
Botox ist nicht für alle Falten die optimale Behandlungsmethode. Trockenfältchen oder Falten, die beispielsweise auf die Lichtalterung der Haut (Sonneneinstrahlung) zurückgehen, sind mit anderen Methoden besser zu bekämpfen. Das Nervengift wird in erster Linie bei mimischen Falten eingesetzt, also bei Stirnfilten, Augenfalten (Krähenfüße), Zornesfalte und Mundwinkelfalten. Daneben ist auch ein Augenbrauenlift mit Botox möglich, Schlupflider können verbessert und Hamsterbäckchen gemildert werden.
Risiken einer Faltenbehandlung mit Botox
Wichtig ist (wie bei allen plastischen und kosmetischen Eingriffen), dass der behandelnde Arzt sein Handwerk beherrscht. Das Bakteriengift muss in der richtigen Dosierung in die richtige Stelle injiziert werden. Bei fachgerechter Ausführung gilt die Botox-Faltenbehandlung als lokaler Eingriff mit geringen Risiken. Eine Narkose ist nicht nötig. Als mögliche (zeitlich begrenzte) Nebenwirkungen können Schwellungen und Blutergüsse an der Injektionsstelle auftreten, der Patient kann leichtes Unwohlsein und Müdigkeit, Gliederschmerzen und Mundtrockenheit verspüren. Ein temporäres Herabhängen des Oberlides oder der Augenbraue ist möglich, des Weiteren eine vorübergehende Sehstörung, Trockenheitsgefühl der Augen und Hautausschlag. Es kann auch zu allergischen Reaktionen kommen.
Für wen ist Botox nicht geeignet?
Sicherheitshalber sollte man in der Schwangerschaft und Stillzeit keine Botox-Behandlungen vornehmen. Bei Muskelerkrankungen und Blutgerinnungsstörungen ist ebenfalls abzuraten. Bei bestimmten Medikamenten kann es zu Wechselwirkungen kommen. Dazu gehören Aminoglykosid-Antibiotika, Muskelrelaxantien und Anaesthetika.
Kosten für eine Botox-Behandlung
Die Kosten für eine Faltenbehandlung mit Botox sind abhängig von der Menge der benötigten Botox-Einheiten sowie den Behandlungs- und Materialkosten. In der Regel sind für die Zornesfalte 20 Botox-Einheiten notwendig, für Lachfalten etwa 16 Botox-Einheiten. Viel Ärzte berechnen pro Einheit 18-20 CHF. Zur groben Orientierung gilt, dass die Preise bei ca. 400 CHF beginnen und je nach Behandlungsumfang bis zu 1000 CHFo anfallen können. Mittlerweile bieten einige Kliniken sogar sogenannte „Flatrates“ an.