Bei einem Läusebefall (Pedikulose) sollten Sie möglichst noch am Tag der Diagnose mit der Therapie beginnen.
Kopfläuse
In der Regel kombiniert man bei der Therapie von Kopfläusen läusetötende Medikamente mit dem regelmäßigen Auskämmen der Haare mittels eines Läusekamms. Es ist nicht notwendig, die Haare kurz zu schneiden oder den Kopf kahl zu scheren.
Behandlung der Haare mit läusetötenden Wirkstoffen
In der Regel verwendet man für die Behandlung Wirkstoffe, welche die Läuse abtöten. Solche Wirkstoffe sind zum Beispiel Allethrin, Permethrin oder Pyrethrin (Extrakt aus Chrysanthemenblüten) – sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Je nach betroffenem Körperbereich werden die Mittel zur Läusebehandlung in Form von Shampoos, Emulsionen oder Gels verwendet. Behandeln Sie das Haar mit den Produkten und kämmen Sie es anschließend nass aus.
Da die Läuse-Eier (Nissen) sehr widerstandsfähig sind, müssen Sie die Behandlung mit dem Läusemittel 8 bis 10 Tage später wiederholen, um auch alle eventuell nachschlüpfenden Larven abzutöten.
Um die Behandlungsaussichten zu verbessern, sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:
• Halten Sie die vorgeschrieben Einwirkzeit des Produkts ein.
• Bringen Sie das Produkt nicht zu sparsam auf.
• Achten Sie darauf, dass die Haare nicht triefend nass sind, da sich der Wirkstoff sonst zu sehr verdünnt.
• Wiederholen Sie die ganze Prozedur exakt an Tag 8 bis 10, nicht früher und auch nicht später.
Schwangere und Stillende sollten auf eine Kopflausbehandlung mit diesen Wirkstoffen verzichten. Ein rein mechanisches Auskämmen der Läuse ist hier empfehlenswerter.
Auskämmen mit dem Läusekamm
Zusätzlich zur Behandlung mit speziellen Läusemitteln sollten Sie Kopfläuse und ihre Eier (Nissen) mithilfe eines Läusekamms und einer handelsüblichen Haarpflegespülung auskämmen. Ein Läusekamm hat sehr enge und starre Zinken, die Läuse und deren Nissen ganz gut erfassen. Feuchten Sie vor dem Auskämmen die Haare mit Wasser und einer Haarspülung an. Kämmen Sie anschließend das Haar strähnenweise durch und führen Sie dabei den Läusekamm sorgfältig von der Kopfhaut bis zu den Haarspitzen. Streifen Sie den Kamm nach jedem Kämmen auf einem hellen Handtuch oder Küchenpapier ab, so können Sie sehen, ob noch ein Läusebefall vorliegt. Finden Sie ausgewachsene Läuse oder Larven, so kämmen Sie dieselbe Strähne erneut durch.
Sofern Sie die Anwendung von Läuseprodukten mit einem Auskämmen kombinieren, ist folgender Rhythmus zu empfehlen:
• Tag 1: Behandeln Sie das Haar mit Läusemitteln und kämmen Sie es danach nass aus.
• Tag 5: Kämmen Sie das Haar erneut nass aus – so entfernen Sie nachgeschlüpfte Larven.
• Tag 8 bis 10: behandeln Sie die Haare nochmals mit dem Läusemittel.
• Tag 13: Kämmen Sie das Haar nochmals nass aus und kontrollieren Sie, ob noch ein Läusebefall vorliegt.
• Tag 17: Kämmen Sie das Haar zu einer letzten Kontrolle nass aus.
Sind Augenbrauen oder Wimpern vom Läusebefall betroffen, betupfen Sie diese mehrmals am Tag mit Olivenöl oder Vaseline. Nach einigen Tagen können Sie Läuse und Nissen mit einer Pinzette entnehmen.
Falls Sie den Läusebefall ohne Läusemittel und ausschließlich mithilfe des Läusekamms bekämpfen (z.B. wegen Schwangerschaft oder Stillzeit), sollten Sie die Haare alle vier Tage, also an den Tagen 1, 5, 9, 13 und 17 auskämmen. Seien Sie hierbei dann besonders sorgfältig.
Filzläuse
Einen Filzlausbefall behandelt man ebenfalls mit einem Läusemittel, bei dem genau wie bei den Kopfläusen die Behandlung nach ein paar Tagen zu wiederholen ist. Der Partner muss zur Unterbrechung der Infektionskette auch mit Läusemitteln behandelt werden.
Kleiderläuse
Da Kleiderläuse sich vor allem in der Kleidung aufhalten beziehungsweise die Kleiderläuse nur zur Blutmahlzeit auf den Körper des Menschen wandern, ist es wichtig, die Kleidung und andere verwendete Textilien behandeln. Bei Befall mit Kleiderläusen sollte man daher die Bettwäsche bei 60 Grad Celsius waschen. Kleiderschränke, Matratzen und Kissen können Sie mit Mitteln zur Insektenbekämpfung (Insektizide) lausfrei machen oder in Plastikbeuteln für zwei Wochen ins Gefrierfach stecken. Der Körper sollte gründlich gereinigt werden.
Kleidung & Co. bei Läusebefall mitbehandeln
• Waschen Sie bei Läusebefall sämtliche während der vorausgegangenen 24 Stunden benutzte Wäsche bei 60 Grad Celsius, bringen Sie sie zur chemischen Reinigung oder entsorgen Sie sie.
• Eine andere Möglichkeit, die man zum Beispiel bei Läusen auf Kuscheltieren einsetzen kann, ist es, Gegenstände für zwei Tage (bei Kopfläusen) beziehungsweise zwei Wochen (bei Kleider- oder Filzläusen) in einer fest verschlossenen Plastiktüte ins Gefrierfach legen.
• Kämme, Bürsten, Haarspangen und Haargummis können Sie mit alten Zahnbürste oder einer Nagelbürste in heißer Seifenlösung reinigen.
Hausmittel
Es gibt zahlreiche Tipps, wie man Läuse alternativ mit Hausmitteln loswerden kann. Die wirksamste Methode ist jedoch die Kombination aus einem zugelassenen Mittel zur Läusebehandlung aus der Apotheke mit dem Auskämmen mithilfe des Läusekamms. Andere Methoden können zwar vereinzelt erfolgreich sein – das Risiko, dass man die Läuse nicht richtig los wird, ist jedoch relativ hoch. So sollten Sie zum Beispiel auf eine Behandlung des Kopflausbefalls mit Haushaltsölen oder Ähnlichem verzichten. Auch von einer Heißluftbehandlung mithilfe eines Föhns oder einem Saunabesuch, in der Annahme, dass die Hitze die Läuse tötet, ist abzuraten. Bei einer Behandlung mit einem Föhn besteht zudem die Gefahr, sich Kopfhautverbrennungen zuzuziehen.